Jörg Schaller

Die Atmung 1991
2021, Silver gelatine print, 75 × 95 cm from the B/W negative, framed 81 × 101 cm

 
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The picture comes from a B/W series made in the Müggelsee waterworks in 1991. At that time, you could climb over walls, step through a certain window and then you were inside. It was still at the time of the most incredible discoveries in the wild east of Berlin. Hardly anyone could imagine the water running out here one day. It was kept in motion here in the vaults and walls to keep it fresh. As it falls, it absorbs new energy and oxygen and can breathe. Constant rushing and dripping. The two columns of water connect to a creative dance, other beings always emerge, before they then burst into many molecules in the full force of the fall, and then, taking one last drag, disappear back into the dark vault.

Das Bild stammt aus einer S/W Serie im Wasserwerk Müggelsee 1991. Damals konnte man über Mauern klettern, durch ein bestimmtes Fenster steigen und dann war man drin. Es war noch in der Zeit der unglaublichsten Entdeckungen im wilden Osten Berlins. Das Wasser hier einmal knapp werden könnte, konnte sich kaum einer vorstellen.Es wurde hier in Gewölben und Gemäuern immer in Bewegung gehalten, damit es frisch bleibt. Beim Fallen nimmt es neue Energie und Sauerstoff auf, und kann atmen. Immerwährendes Rauschen und Tropfen. Die beiden Wassersäulen verbinden sich zu einem schöpferischen Tanz, stets treten andere Wesen hervor, bevor sie dann in voller Wucht des Sturzes in viele Moleküle zerspringen, und einen letzten Zug nehmend, zurück im dunklen Gewölbe verschwinden.